A Long Way Home

Luc Schaedler, Schweiz, 2018o

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Im Zentrum des Films stehen fünf der bedeutendsten Vertreter der aktuellen chinesischen Gegenkultur: Die bildenden Künstler The Gao Brothers, die Choreografin und Tänzerin Wen Hui, der Animationsfilmer Pi San und der Dichter Ye Fu. Aus unterschiedlichen Perspektiven beleuchten sie mutig und mit subversivem Witz die gesellschaftlichen Probleme ihres Landes.

Der Filmemacher und Ethnologe Luc Schaedler ist ein gründlicher Kenner Chinas und seiner widersprüchlichen kulturellen Angelegenheiten und Aggregatszustände. Und wir erleben dank eines unaufgeregt empathischen Films etwas von der lustvollen Mühsal der Subversion.

Christoph Schneider

Galerieo

06.03.2018
Widerstand geht auch kreativ

Luc Schaedler zeigt in A Long Way Home chinesische Künstler, die sich auf ihre Art gegen das Regime wehren.

Von Christoph Schneider

Der Schweizer Filmemacher und Ethnologe Luc Schaedler, ein gründlicher Kenner Chinas und seiner kulturellen Angelegenheiten und Aggregats­zustände, begnügt sich nicht mit dem Vordergründigen. Er will zu den Widersprüchen dahinter. In Angry Monk (2005) wars die Geschichte eines widerborstigen tibetischen Mönchs und seiner weltoffenen Heiligkeit. Der Film warf Licht auf ein Tibet, das alte und das neue, das nie nur spirituelle Idylle war und dann ein Land der Opfer.

Im neuen Werk, A Long Way Home, gehts Chinas Gegenwart an ihre immer noch lebendige Vergangenheit. Künstlerinnen und Künstler zeigen da, wie sie dem General­verdacht eines Regimes gegen den Einzelnen ihre individuellen Aufstände entgegensetzen. Sie alle, nicht alt, aber auch nicht mehr die Jüngsten, sind verbunden durch schattenhafte und deutliche Erinnerungen an Maos Kulturrevolution in den Sechziger- und Siebzigerjahren. Durchs Erlebnis von Rebellion und Massaker auf dem Platz des Himmlischen Friedens, damals am 4. Juni 1989. Durch die Erfahrung mit lästigen, aber überlistbaren Zensurbehörden heute.

Und sie alle haben Stile, Metaphern, Bilder und Hinterlisten entwickelt, um zivile Freiheiten zu schaffen in der grossen, erzwungenen Zucht und Ordnung. Um gewisser­massen heimzufinden zu einer lebenswerten Hoffnung. Die Choreografin Wen Hui beispielsweise vereinigt Erinnern und Körperbewegung. Der Animationskünstler Pi San karikiert die Erziehung zum Duckmäusertum in kleinen, kindlichen Trickfilmen von amüsanter Brutalität. Und wir erleben dank eines unaufgeregt empathischen Films etwas von der lustvollen Mühsal der Subversion.

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Filmexplorer, 08.03.2018
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11.06.2018
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08.07.2019
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Wen Hui performing "Red"
/ La Halle aux Grains/ Blois
en / 16.04.2018 / 3‘51‘‘

Kurzfilm "Kuang Kuang" von Pi San
/ Pi San
en / 03.06.2019 / 7‘23‘‘

Interview with Luc Schaedler
/ Dharamshala International Film Festival
en / 11.11.2018 / 04‘34‘‘

Gao Shen on his "long way home"
/ gobetweenfilms.com
en / 03.06.2019 / 01‘21‘‘

Pi San talks about leaving the country
/ gobetweenfilms.com
en / 03.06.2019 / 01‘03‘‘

Filmdateno

Genre
Dokumentarfilm
Länge
73 Min.
Originalsprache
Chinesisch
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Cast & Crewo

Wen Hui
Pi San
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